Was ist eine Bandscheibenvorwölbung?
Eine Bandscheibenvorwölbung wird auch als inkompletter Bandscheibenvorfall bezeichnet und kann je nach Schwere und Lage der Vorwölbung Schmerzen in verschiedenen Körperregionen verursachen. Eine Bandscheibenvorwölbung ist jedoch nicht mit dem Bandscheibenvorfall zu verwechseln. Nicht jeder Betroffene, der an einer Erkrankung der Wirbelsäule oder der Bandscheibe leidet hat auch Beschwerden. Viele Patienten wissen noch nicht einmal, dass Sie eine Bandscheibenvorwölbung oder einen Bandscheibenvorfall haben, denn Sie haben weder Schmerzen noch sonstige Beeinträchtigungen.
Bandscheibenvorwölbung an der Lendenwirbelsäule
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Schäden an den Bandscheiben im Lendenwirbelbereich verursachen mitunter Beschwerden im Hüftbereich, die Schmerzen und Beeinträchtigungen können jedoch auch in die Beine ausstrahlen. Die Beschwerden sind ähnlich wie bei einem klassischen Hexenschuss, wobei hier vielmehr der Ischiasnerv für die Schmerzen verantwortlich ist. Für die Diagnostik wird die Wirbelsäule abgetastet, ein erfahrener Orthopäde kann es unter den Fingern fühlen, wenn die Bandscheiben nicht so sitzen, wie sie sollten. Als erste Maßnahme kann versucht werden, die Schmerzen mittels Justieren (im Volksmund auch als Einrenken bekannt) zu lindern. Bewährte Mittel gegen Schmerzen im Lendenwirbelbereich sind außerdem Akupunktur, Quaddeln und blutig Schröpfen. Hier greift man nicht zu starken Medikamenten, sondern versucht der Arzt die Schmerzen auf natürlichem Wege (Naturheilverfahren bei Rückenschmerzen) zu lindern.
Bandscheibenvorwölbung | Bandscheibenvorfall |
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Manuelle Therapie, Schmerztherapie und Bewegung lindern die Schmerzen | Schmerzmitteltherapie, manuelle Therapie und Bewegung gegen Schmerzen. Nur selten ist eine Operation notwendig. |
Bandscheibenvorwölbung an der Halswirbelsäule
Eine Bandscheibenvorwölbung im Bereich der Halswirbelsäule verursacht Beschwerden in den Schultern, die Schmerzen können außerdem in die Arme ausstrahlen. Häufige Zeichen sind außerdem anhaltende Kopfschmerzen, meist im Hinterkopf. Wie an der Lendenwirbelsäule, helfen auch hier manuelle Therapieformen die meist ohne Schmerzmittel auskommen. Bildgebende Diagnostik ist in beiden Fällen empfohlen, sofern die Schmerzen trotz manueller Therapie weiter anhalten. Mittel der Wahl dabei ist die MRT (Magnetresonanz-Tomographie).
Therapie bei Bandscheibenvorwölbung
Die manuelle Therapie ist die erste Wahl bei einer Bandscheibenvorwölbung. Wichtig ist außerdem, dass die Betroffenen sich mehr bewegen. Als weiterführende Therapie hat sich Krankengymnastik bewährt. Wichtig ist, dass Sie sich in die Hände eines erfahrenen Physiotherapeuten begeben. Hören Sie sich in Bekanntenkreis um, um zu erfahren ob in Ihrer Nähe eine empfehlenswerte physiotherapeutische Praxis befindet.
Bei anhaltenden Schmerzen empfiehlt es sich, auf spezielle Schmerzmittel zurückzugreifen. Mittel der Wahl ist Ibuprofen. Das Medikament kann auch mit einer Dosierung von 3 x 600mg täglich als Kur an 5 Tagen eingenommen werden. Dennoch sollten Sie bedenken, dass Schmerzmittel auch abhängig machen können. Bevor Sie eine Selbstmedikation durchführen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt über mögliche Risiken und Nebenwirkungen sprechen!
Auch das hilft:
- optimale Matratzen für eine gute Liegeposition
- Rückenschule
- Wärme
- Treppensteigen
- Spaziergänge
Bandscheibenvorwölbung vorbeugen
Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Risiko an Bandscheibenvorwölbung oder Bandscheibenvorfall zu erkranken. Bestes Mittel, um das Risiko zu senken, ist Bewegung (Sport für den Rücken). Als vorbeugende Maßnahme, oder als Therapie eignen sich leichte Sportarten, wie Schwimmen, Radfahren, Wassergymnastik, da diese die Gelenke kaum belasten. Andere Sportarten wie Yoga und Pilates sind wahre Wundermittel gegen Bandscheibenschäden und Rückenschmerzen. Allerdings sollten Sie hier unbedingt darauf achten, dass – wenn Sie das noch nie gemacht haben – in eine Anfängergruppe kommen, um die Grundlagen zu erlernen. Fitness-Studios und Turnvereine bieten in der Regel eine große Vielfalt an Präventionssport an. Wirbelsäulengymnastik ist nicht nur dann hilfreich, wenn bereits Schäden an der Wirbelsäule aufgetreten sind. Auch als vorbeugende Maßnahme ist Wirbelsäulengymnastik bestens geeignet.
Was Sie sonst noch tun können
Verzichten Sie auf kurzen Strecken auf das Auto. Gehen Sie zu Fuß oder nehmen Sie das Fahrrad. Statt den Aufzug zu benutzen, nehmen Sie die Treppe. Wenn Sie im Sitzen arbeiten, verändern Sie Ihre Sitzposition so oft wie möglich. Ab und zu kann es auch helfen, im Stehen zu arbeiten, sofern Sie sich nicht halb bücken müssen. Ein Stehpult am Arbeitsplatz wäre ideal (Vorbeugen: Rückenfreundlicher Arbeitsalltag). Durch ausreichend Bewegung können Sie dazu beitragen, Ihre Wirbel und Ihre Gelenke beweglich zu halten.
Autorin & Expertin: Dr. Jeanette Herbolz
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