Luft im Darm ist ein natürliches Phänomen
Dass sich Luft im Darm befindet, ist ganz normal.
Diese entweicht auch: Bis zu 20-mal pupst ein Mensch normalerweise pro Tag, so die Experten. Erst dann, wenn sich Schmerzen einstellen oder sich ein Blähbauch zeigt, beginnt die Ursachenforschung.
Wer Probleme mit den Flatulenzen hat, sollte sich nicht scheuen, den Arzt aufzusuchen und das vermeintlich peinliche Thema ansprechen. Es können auch schwere Erkrankungen dahinterstecken.
Symptome für zu viel Luft im Darm
Häufig zeigen sich Blähungen gemeinsam mit einem Blähbauch. Vor allem nach fettem oder leicht blähendem Essen können diese Anzeichen auftreten. Auch Bauchschmerzen und Krämpfe, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung sind typische Symptome.
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Von einem Meteorismus wird gesprochen, wenn die Winde nicht abgehen und der Bauch aufgebläht wird. Hierbei wird der Darm überdehnt, da sich Luft gestaut hat. Damit einher gehen teilweise sehr schmerzhafte Krämpfe. Diese können im rechten Oberbauch sitzen und den falschen Schluss auf eine Gallenkolik zulassen. Eventuell sitzen die Schmerzen eher linksseitig und lassen auf einen Herzanfall tippen. Auch Atemnot, Herzstolpern, Herzbeklemmungen oder Schweißausbrüche können auftreten. In Fachkreisen werden diese Symptome dem Roemheldsyndrom zugeordnet.
Entstehung der Luft im Darm
Vor allem durch blähende Lebensmittel wird vermehrt Luft im Darm verursacht. Teilweise wird Luft auch einfach nur beim hastigen Essen verschluckt. Meist jedoch bildet der Darm die Gase selbst, und zwar in Form von Kohlendioxid. CO2 entsteht, wenn Biomasse verwertet wird, was bei der Verdauung der Fall ist. CO2 und Fettsäuren entstehen auch, wenn Kohlenhydrate nicht verdaut in den Dickdarm gelangen. Dort erfolgt ein Gärungsprozess durch Bakterien.
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Ein Teil des Kohlendioxids wird über das Blut wieder an die Außenwelt abgegeben. Der Rest muss zusammen mit Wasserstoff, Methan, Stickstoff, Schwefel, Ammoniak und anderen Produkten, die bei der Gärung entstehen, durch den Darm abwandern. Hier blähen diese Komponenten den Darm auf.
Die „schnellen“ Speisen mit ihrem hohen Anteil an Zucker und Fett sind für viele Verdauungsprobleme verantwortlich. Dazu kommt, dass gerade diese Lebensmittel häufig in Stress und Hektik eingenommen werden und so zusätzlich noch eine Menge Luft geschluckt wird. Das ist für den Körper zu viel, die Luft muss wieder entweichen – teilweise nach oben, oft aber leider auch nach unten.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie zum Beispiel die Laktose-Intoleranz, können ebenfalls zu Verdauungsproblemen führen.
Erste Hilfe und Vorbeugungsmöglichkeiten
Bei vorübergehenden Flatulenzen muss nicht gleich ein Arzt zu Rate gezogen werden, oft reicht es schon, den eigenen Lebenswandel ein wenig umzustellen. Verzichten Sie auf blähende Speisen, essen Sie langsamer und kauen Sie gründlicher. Tees aus Fenchel, Anis, Artischocken oder Kümmel helfen dem Darm, sich wieder ein wenig zu beruhigen. Auch Pfefferminzöl wird krampflösend und entspannend.
Kurzfristig können so genannte Entschäumer Hilfe bringen, sie zerstören die Gasblasen im Darm.
Sollten Sie über einen längeren Zeitraum mit Flatulenzen oder gar Schmerzen zu kämpfen haben, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Er kann feststellen, ob eventuell eine bestimmte Krankheit der Grund für die Probleme ist. Erkrankungen der Galle oder des Magens sowie der Bauchspeicheldrüse sind häufige Ursachen für Blähungen.
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Autorin & Expertin: Dr. Jeanette Herbolz
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